CBD bei Morbus Hashimoto

CBD bei Morbus Hashimoto

CBD wird momentan intensiv beforscht, denn seine breite Wirkung scheint einen therapeutischen Einsatz bei vielen verschiedenen Erkrankungen und Beschwerden zu erlauben. CBD beeinflusst Botenstoffe im zentralen Nervensystem, den Stoffwechsel der Haut, die Entstehung von Schmerzen, das Wachstum von Krebszellen, Entzündungsvorgänge, das Immunsystem und unser Seelenleben.

Es kann antiepileptisch, antipsychotisch, entzündungshemmend, schmerzstillend, antidepressiv und antitumoral wirken. Auch bei Autoimmunerkrankungen liefert es einen neuen therapeutischen Ansatz.

Wie viele andere Zellen im Körper, bilden auch Abwehrzellen sogenannte Cannabinoid-Rezeptoren. An diesen Rezeptoren entfalten körpereigene Endocannabinoide ihre Wirkung. Es handelt sich hierbei um Botenstoffe, die hinsichtlich Struktur und Wirkung den Hauptwirkstoffen von Cannabis (Hanf), den sogenannten Cannabinoiden, ähneln.

Aufgrund der strukturellen Verwandtschaft, interagieren auch Cannabinoide wie CBD mit den Cannabinoid-Rezeptoren. Dabei können sie unter anderem regulierend auf die Aktivität von Abwehrzellen einwirken und die Sekretion von entzündungsfördernden Substanzen wie den Zytokinen regulieren. Besonders gut erforscht ist die Wirkung von CBD auf die regulatorischen T-Zellen, die bei Autoimmunerkrankungen eine große Rolle spielen.

Bei autoimmunen Prozessen finden wir oft ein Ungleichgewicht zwischen Th1- und Th2-Zellen. Eine Th1-Dominanz überwiegt zum Beispiel bei autoimmunen Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose (MS), chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), Psoriasis oder eben dem Morbus Hashimoto.

Eine Th2-Dominanz lässt sich unter anderem beim Lupus Erythematodes, der Sklerodermie und bei ungefähr einem Fünftel der Hashimoto-Patientfälle nachweisen. Dass Cannabinoide wie CBD eine Th1-Dominanz günstig beeinflussen kann, lassen MS-Studien vermuten. Auch bei Th2-Dominanz könnten die regulierenden Eigenschaften von CBD hilfreich sein.

Auch das hohe antioxidative Potential von CBD kann bei autoimmunen Prozessen eine Rolle spielen. Oxidativer Stress ist bekanntlich beim Fortbestehen autoimmuner Erkrankungen beteiligt. Dies gilt auch für den Morbus Hashimoto.

Menschen, die an einer Hashimoto-Erkrankung leiden, klagen meist über viele verschiedene Beschwerden. Bei einzelnen könnte die Anwendung von CBD hilfreich sein. Dazu zählen Müdigkeit, Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit, Nervosität, Ängste oder trockene Haut.

CBD kann Studien zufolge sowohl bei Müdigkeit, als auch bei Schlafstörungen helfen. Forschungsergebnisse und praktische Erfahrungen lassen vermuten, dass niedrige Dosen von CBD (zum Beispiel < 20 mg pro Tag) anregend und belebend bei müden oder erschöpften Menschen wirken.

Größere Dosierungen wirken hingegen schlaffördernd und können müde machen. Die Wirkung von CBD bei Erschöpfung und Müdigkeit scheint eng mit dem Stoffwechsel des Endocannabinoids Anandamid verknüpft.

Anandamid wird von unserem Körper selbst gebildet und wirkt über die Cannabinoid-Rezeptoren belebend, schmerzstillend und stimmungsaufhellend. Der amerikanische Cannabis-Forscher Ethan Russo vermutet, dass Müdigkeit ein Symptom des klinischen Endocannabinoid-Mangels sein kann, bei dem unter anderem Anandamid nicht ausreichend vorhanden ist.

CBD wird bei einem Mangel an Anandamid empfohlen. CBD hemmt das Enzym, das für den Abbau von Anandamid verantwortlich ist und kann dadurch für höhere Anandamid-Werte im Körper sorgen.

CBD wirkt zudem sowohl antidepressiv, als auch angstlösend. Niedergeschlagenheit und Ängstlichkeit sind bei Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis nicht selten anzutreffen. Wenn CBD dann hilfreich ist, könnte dies wiederum auf seine Wirkung auf den Anandamid-Stoffwechsel zurückzuführen sein.

Dieser könnte auch bei den verschiedenen gastrointestinalen Beschwerden hilfreich sein, über die Menschen mit Morbus Hashimoto oft klagen. Das Endocannabinoid Anandamid wirkt schmerzstillend im Verdauungstrakt und beruhigend auf die Verdauung. CBD kann entsprechend die Verdauung aktiv unterstützen.

Bei Hauttrockenheit könnte die Wirkung von CBD auf die Produktion von Hautfetten hilfreich sein. Um diese zusätzlich zu unterstützen, wird die Einnahme von Gamma-Linolensäure-haltigen Ölen (Hanföl, Färberdistelöl) empfohlen.

Frei verkäufliches CBD wird in Form von CBD-Ölen oder CBD-haltigen Nutzhanftees eingenommen. Bei ersteren ist es von Vorteil, wenn diese nicht nur CBD, sondern auch andere Wirkstoffe der Hanfpflanze enthalten. Bei der Anwendung sollten die Verzehrempfehlungen des Herstellers berücksichtigt werden. Eine Einnahme von CBD-Ölen zusammen mit einer fetthaltigen Mahlzeit, erhöht die Aufnahme vom CBD im Verdauungstrakt.

Nutzhanftees sollten stets mit etwas Fetthaltigem wie z.B. Honig öder Hanföl getrunken werden, da dies die Aufnahme von CBD erleichtert. Besonders empfehlenswert für die Herstellung von Nutzhanftee ist die Verwendung von Nutzhanfblüten.

Ob CBD den Stoffwechsel der Schilddrüsenhormone verändern kann, ist momentan leider wenig bekannt. Die wenigen Forschungsergebnisse lassen vermuten, dass CBD die Bildung von Schilddrüsenhormonen hemmt.

CBD wirkt auf unser Endocannabinoid-System, ein Komplex aus vielen verschiedenen Botenstoffen und Rezeptoren. Je gesünder das Endocannabinoid-System, desto besser kann CBD wirken. Unser Endocannabinoid-System wird direkt durch unseren Lebensstil beeinflusst.

Wie wir essen, wie viel wir schlafen oder uns bewegen: all das wirkt sich auf unsere Endocannabinoide wie Anandamid aus. Auch bei Menschen mit Hashimoto sollte dies berücksichtigt werden.

Folgende Empfehlungen stärken laut den Forschungen von McPartland das Endocannabinoid-System:

  • Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga,
  • Omega-3-Öle, hochwertige pflanzliche Öle,
  • kalorienbewusste Ernährung,
  • regelmäßige sportliche Aktivität,
  • Ballaststoffe
  • die Reduktion potentiell schädlicher Chemikalien wie Pestizide und Weichmacher in der Ernährung.

Hinweis:

CBD beeinflusst verschiedene Enzyme CYP2C9, CYP2C19, CYP3A4 und CYP2D6, die auch für den Abbau diverser Medikamente verantwortlich sind. Das kann dazu führen, dass Medikamente wie Schmerzmittel, Gerinnungshemmer, Säureblocker oder Neuroleptika stärker wirken als beabsichtigt.

Gängige niedrige Dosierungen von CBD gehen in der Regel mit keinen Nebenwirkungen einher. Höhere Dosierungen können müde oder reizbar machen und den Appetit hemmen. Letzteres ist vor allem bei Untergewicht oder Essstörungen problematisch.

Der Einsatz von CBD im Rahmen des Morbus Hashimoto sollte stets mit der behandelnden Ärztin abgeklärt werden. Der Einsatz von CBD und die Informationen in diesem Beitrag können weder eine ärztliche Diagnose oder Therapie bei Schilddrüsenerkrankungen ersetzen, sondern nur begleiten & fördern.

 


Wir freuen uns über Ihre Meinung.

Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen