Bauchfett ist gefährlich!

Bauchfett ist gefährlich!

Die wenigsten von uns haben bisher ihren Bauchumfang gemessen, um das eigene Gesundheitsrisiko zu ermitteln. Tatsächlich ist Deine Gesundheit aber eng mit Deinem Taillenumfang und Deinem Bauchfett verbunden. Je größer der Bauchumfang ist, desto größer ist das Risiko für Diabetes, Schlaganfall & Co.

Ein Waschbrettbauch/Sixpack ist attraktiv, aber gesundheitlich nicht anstrebenswert. Ein zu kleiner Bauchumfang mit zu niedrigem Körperfettanteil kann sogar ungesund sein. Denn Bauchfett dient als Polster für die Knochen, schützt vor Auskühlung und fixiert mit sogenannten Fettbändern die inneren Organe.

Ein zu großer Bauchumfang birgt Gefahren. "Es ist wissenschaftlich belegt, dass der Bauchumfang positiv mit dem Diabetes-Risiko sowie dem kardiovaskulären Risiko korreliert. Das heißt, je größer der Bauchumfang, desto größer ist das Risiko, an Diabetes zu erkranken oder kardiovaskuläre Erkrankungen zu entwickeln.“ (Dr. Matthias Riedl, Internist, Ernährungsmediziner, Diabetologe und ärztlicher Leiter des Medicum Hamburg). Besonders Männer sind aufgrund von Testosteron anfällig für Fetteinlagerungen im Bauch.

Bauchfett ist um ein vielfaches gefährlicher als z.B. Po- oder Hüftfett. Das liegt vor allem am viszeralen Bauchfett. Es gibt zwei verschiedene Arten von Bauchfett: das subkutane und das viszerale Bauchfett. Subkutanes Fett liegt direkt unter der Haut und ist als „Rettungsring“ bekannt. Es fördert die Wärmeisolation und speichert Energie. Viszerales Bauchfett liegt unter den Muskeln und umhüllt die inneren Organe. Dort schütten die Fettzellen diverse schädliche Hormone aus, die einige negative Reaktionen im Körper bewirken. Sie fördern u.a. Entzündungen und erhöhen die Risiken für verschiedene Erkrankungen (Arteriosklerose, Diabetes, Krebs, hormonelle Erkrankungen, etc.). Je mehr viszerales Fett vorhanden ist, desto mehr schädliche Botenstoffe werden ausgestoßen und umso wahrscheinlicher ist eine Erkrankung.

Bauchfett besteht nie aus nur subkutanem Fett und es gibt auch keine Möglichkeit die Zunahme von nur viszeralem Fett zu verhindern. Deshalb ist Bauchfett so gefährlich. Inneres Bauchfett wird grundsätzlich von Risikofaktoren wie ungesunder Ernährung, zu viel Zucker, zu viel Alkohol, Bewegungsmangel, Stress und zu wenig Schlaf begünstigt & kann auch Menschen mit flachem Bauch treffen.

Laut der IDF (Internationale Diabetes Federation) sollten Männer einen Bauchumfang von 94 Zentimetern nicht zu überschreiten. Frauen sollten ab 80 Zentimetern Bauchumfang vorsichtig sein und handeln. Umso weiter man diese Grenzwerte überschreitet, desto schwieriger wird es wieder auf ein gesundes Niveau zu kommen. Daher sollten gerade Eltern bei Ihren Kindern sehr früh auf die Ernährung achten und die Bildung von übermäßigen Fettzellen vermeiden. Das macht es den Kindern später um ein vielfaches leichter gesund zu bleiben.

Den Bauchumfang solltest Du immer mit nüchternem Magen messen (oder zumindest stets unter denselben Bedingungen), bestenfalls morgens vor dem Frühstück. Messen solltest Du vor dem Spiegel, um zu kontrollieren, ob das Maßband korrekt aufliegt. Gemessen wird ca. in Höhe des Bauchnabels zwischen der untersten Rippe und der Oberkante des Hüftknochens. Dabei muss das Maßband eng und gerade verlaufen. Bei der Messung sollte ausgeatmet werden.

Neben dem Bauchumfang gibt es einen zweiten Richtwert für den Bauchumfang: das Waist-to-Height-Ratio (WHtR). Dieser Messwert setzt deinen Bauchumfang in Relation zu deiner Körpergröße und ergibt ein individuelleres und genaueres Resultat. Dafür teilst Du den Bauchumfang durch Deine Körpergröße (jeweils in Zentimetern). Für Männer <40 Jahren sollte der Wert unter 0,5 liegen, für ältere unter 0,6. Für Frauen <40 Jahren sollte der Wert unter 0,45 liegen, für ältere unter 0,55.

Die Körperfettverteilung kann nicht beeinflusst werden, d.h. Du  kannst nicht punktuellen Einfluss nur auf Dein Bauchfett nehmen. Dafür musst Du am gesamten Körper Fett reduzieren. Viszerales Fettgewebe reagiert zügig auf geänderte Essgewohnheiten und kann daher relativ schnell wieder abgebaut werden. Neben der Nahrungsaufnahme sind auch andere Lebensgewohnheiten wichtig: mindestens moderate Bewegung, eine Ernährungsumstellung (weniger Zucker, weniger tierische Fette und mehr ballaststoffhaltige Lebensmittel wie Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Salat und Obst), viele pflanzliche Proteine (Hanf, Quinoa, Chia, Buchweizen, etc.) und ausreichend Wasser trinken.

Fazit: Ein geringer Bauchumfang ist nicht nur attraktiv, sondern schützt Dich auch vor kardiovaskulären Erkrankungen und Diabetes. Miss deinen Bauchumfang daher regelmäßig, um rechtzeitig  Veränderungen zu erkennen.


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